Brasilien ist ein Land kontinentalen Ausmasses mit dem einzigartigen Ökosystem der Busch- und Baumsavannen des Cerrado. Obwohl Brasilien als eines der artenreichsten Länder der Welt gilt, ist die vielfältige Biodiversität und kulturelle Vielfalt des Landes durch die Ausbreitung grossflächiger Soja-, Zuckerrohr- und Eukalyptusplantagen sowie durch extensive Rinderzucht immer stärker bedroht. Hüter dieser Biodiversität sind die Kleinbauernfamilien sowie die indigenen und traditionellen Gemeinschaften. Diese sehen sich aber zunehmend ausserstande, ihre traditionelle Landwirtschaft zu betreiben. Denn ihnen wird der Zugang zu ihrem Land nicht mehr oder nur noch beschränkt gewährt. Der Zugang zu diesen Gebieten ist für die Anbau- und Sammelwirtschaft aber Voraussetzung. Auch der Zugang zu Wasser wird immer häufiger eingeschränkt.
MenschenrechtsverteidigerInnen und die Zivilgesellschaft dokumentieren die besorgniserregende Zunahme der Verletzungen der territorialen Rechte von indigenen und traditionellen Gemeinschaften sowie eine vermehrte Kriminalisierung von MenschenrechtsverteidigerInnen und sozialen Bewegungen. Seit dem Regierungswechsel werden die Handlungsspielräume der brasilianischen Zivilgesellschaft sehr stark begrenzt. Letztere wehrt sich aber mit vereinten Kräften gegen solche Einschränkungen und nimmt den Staat in die Pflicht. Diesen politischen Umbruch, eingeleitet durch die Regierung von Temer, bedroht die Errungenschaften der HEKS-Partnerorganisationen der letzten Jahre. Die schwierige politische Situation und eine schwere Rezession stellen für HEKS und seine Partnerorganisationen in Brasilien eine grosse Herausforderung dar.