Das brasilianische Savannengebiet des Cerrado ist reich an Süsswasservorkommen und weist eine grosse Biodiversität mit vielen, nur dort vorkommenden Pflanzenarten auf. Im Cerrado leben verschiedene lokale Bevölkerungsgruppen wie die Quilombolas, die Apanhadores oder Kleinbauernfamilien, die von der traditionellen Landwirtschaft leben. Ihre Lebensgrundlage ist durch Grossprojekte der Agrarindustrie bedroht. Das Projekt unterstützt diese Gemeinschaften beim Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Territorien und dem Schutz der Biodiversität im Cerrado.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren direkt oder indirekt 77'000 Menschen in der Region des nördlichen Minas Gerais und dem angrenzenden Gebiet der Serra do Espinhaço. Diese gehören sieben verschiedenen traditionellen Gemeinschaften an. Die Begünstigten sind je zur Hälfte Frauen und Männer, 13 Prozent davon sind Jugendliche.
Ziele:
Das Projekt zielt darauf ab, traditionellen Gemeinschaften des Nordens von Minas Gerais und der Serra do Espinhaço zu mehr Gleichberechtigung und Wohlstand zu verhelfen. Die Agrarökologie soll gefördert und die Biodiversität der Region geschützt werden.
Aktivitäten:
Lokale Gemeinschaften werden bei der Verteidigung ihrer Landrechte juristisch unterstützt. Dazu gehört neben der Ausarbeitung von Dokumenten zum Schutz der Territorien auch die offizielle Anerkennung von Arbeitspraktiken lokal tätiger Gemeinschaften. In Workshops werden die Betroffenen zudem über ihre Rechte informiert, Treffen für den Erfahrungsaustausch organisiert und auf politischer Ebene Aufklärungsarbeit betrieben. Kleinbauernfamilien, die durch die Grossunternehmen der Agrarindustrie zunehmen unter Druck geraten, werden zudem bei Vermarktung ihrer nachhaltigen Produkte unterstützt. Mit neuen Produkten wie Pequi-Mehl, Fruchtriegel oder Trockenfrüchte sollen neue Kundensegmente erschlossen werden. Zudem soll unter anderem durch Messen, Schulungen und gegenseitige Besuche der Wissensaustausch in ökologischen Landwirtschaftspraktiken zwischen den Kleinbauern- und bäuerinnen gefördert werden.