Brasilien gehört zu den Ländern mit den weltweit grössten sozialen Ungleichheiten. Mehr als zwei Drittel der ländlichen Bevölkerung müssen mit weniger als fünf US-Dollar pro Tag auskommen. Eine der Hauptursachen dafür ist die ungerechte Landverteilung. In den letzten Jahren haben Konflikte um Land und Wasser, Menschenrechtverletzungen und Gewalt gegen indigene und nicht-indigene lokale Gemeinschaften zugenommen. HEKS fokussiert auf die Stärkung ländlicher Basisorganisationen auf lokaler und nationaler Ebene. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Unterstützung von Frauen sowie feministischen Organisationen und Projekten. Durch Lobby- und Advocacy-Arbeit in Brasilien und auf internationaler Ebene sollen auch die Rechte indigener und nicht-indigener lokaler Gemeinschaften im Savannengebiet des Cerrado gefördert werden.
Begünstigte:
Das Projekt begünstigt ländliche und indigene Gemeinschaften im Savannengebiet des Cerrado, die von den extremen sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in Brasilien und der oft illegalen Ausbreitung von Grossgrundbesitz und Agrarindustrie besonders betroffen sind: Landlose, Kleinbauernorganisationen, lokale Gemeinschaften und ethnische Minderheiten. Frauen und Jugendliche werden dabei besonders stark berücksichtigt. Insgesamt werden rund 47'630 Personen von diesem Projekt profitieren.
Ziele:
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Stärkung ländlicher Basisorganisationen. Diese sollen in der Lage sein, ihre Rechte auf Nahrung und Zugang zu Land einzufordern und so zur Verbesserung der Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung beizutragen.
Aktivitäten:
Damit die Basisorganisationen die Lebenssituation der ländlichen Bevölkerung nachhaltig verbessern können, braucht es strukturelle Veränderungen durch den brasilianischen Staat. Wichtige Projektschwerpunkte sind deshalb die Weiterbildung der Basisorganisationen in den Bereichen Recht auf Nahrung und Land sowie Informationen bezüglich der aktuellen politischen Situation in diesen beiden Bereichen. Gleichzeitig wird die regionale Vernetzung dieser Basisorganisationen durch das Projekt unterstützt. Ein besonderes Augenmerk erhalten feministische und indigene Organisationen. Ihre Partizipation an politischen Prozessen soll gefördert werden und so einen Beitrag zur Überwindung struktureller Ungleichheiten leisten. So werden beispielsweise indigene Frauenorganisationen im Cerrado durch technische Weiterbildungen gefördert und im Rahmen von feministischen Plattformen wie zum Beispiel «Articulação Nacional de Agroecologia» (ANA) ein Austausch und die Integration in bestehende Netzwerke ermöglicht. Für indigene Ethnien wie die Guaraní-Kaiowá werden in Zusammenarbeit mit «Coordenadoria Ecumênica de Serviço» (CESE) auch nationale und internationale Advocacy-Aktivitäten und Mobilisierungsmassnahmen durchgeführt.