Der Rio Prado ist die Lebensader für Tausende von Familien und traditionellen Gemeinschaften in Brasilien und essenziell für eine sichere Wasserversorgung der kleinen Städte entlang des Flusslaufes. Diese Wasserversorgung leidet unter dem aggressiven Wachstum der Agrarindustrie. Das Projekt unterstützt ländliche Gemeinschaften und Basisorganisationen, deren Zugang zu Land und Wasser durch Grossprojekte bedroht ist. Zum einen werden Kleinbauernfamilien juristisch beraten und für das Monitoring über die Entwicklung der Wasservorkommen ausgebildet. Zum anderen fördert HEKS die nachhaltige Landwirtschaft in der Region.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren traditionelle Gemeinschaften wie die Quilombolas (NachfahrInnen entflohener afrikanischer SklavInnen), Kleinbauernfamilien und Landlose. 492 Familien werden direkt begünstigt. Indirekt wird jedoch eine viel höhere Anzahl ländlicher und städtischer Familien profitieren, deren Lebensgrundlagen vom Wasser und der Nahrungsmittelproduktion in der Region abhängen.
Ziele:
Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen und die Ernährungssicherheit der indigenen Gemeinschaften, Kleinbauernfamilien und Landlosen zu verbessern und deren Zugang zu Wasser, Land und natürlichen Ressourcen zu gewährleisten.
Aktivitäten:
Kleinbauernfamilien werden juristisch beraten und Frauen sowie Jugendliche darin ausgebildet, sich aktiv für die Einhaltung ihrer Rechte auf Wasser, Land und natürliche Ressourcen einzusetzen. Mittels eines zivilgesellschaftlichen Monitoringprozesses sollen Daten zur Entwicklung des Wasservorkommens generiert werden. Hierfür werden die Bauern und Bäuerinnen mit den notwendigen Mitteln ausgerüstet und mit FachspezialistInnen vernetzt. Die Daten aus dem Monitoring dienen als Grundlage bei der Aushandlung der Land- und Wassernutzungsrechte, um den Kleinbäuerinnenfamilien Gehör zu verschaffen und zu einer nachhaltigen Wassernutzung beizutragen. In einer zweiten Projektkomponente werden eine nachhaltige Landwirtschaft durch Fortbildungskurse in Agrarökologie und der vermehrte Erfahrungsaustausch zwischen Bauern und Bäuerinnen gefördert. Zudem wird die Erschliessung neuer Märkte unterstützt und die wirtschaftliche Umsetzung eines nachhaltigen landwirtschaftlichen Entwicklungsmodells thematisiert.