Honduras

Ökologische Landwirtschaft schafft Lebensperspektiven für Bauernfamilien

Obwohl Honduras über fruchtbares Land und eine einzigartige Artenvielfalt verfügt, herrscht in den ländlichen Gebieten grosse Armut. Von den rund acht Millionen Einwohnern lebt ein Viertel von weniger als 1.25 US-Dollar pro Tag. Es mangelt den Betroffenen an Zugang zu Land und sauberem Wasser. Dazu kommt der Klimawandel mit unregelmässigen oder ausbleibenden Regenfällen, und eine Regierung, die Agrarkonzernen sehr wohlgesinnt ist. Ein neues Gesetz, welches Agrarkonzernen exklusive Rechte für zertifiziertes Saatgut geben würde, könnte die Situation der Bauernfamilien noch zusätzlich verschärfen und zeigt: «Die Regierung stellt die Rechte der Unternehmen über die der Bevölkerung», so Octavio S Sánchez, Direktor von Anafae.

Projekt:

Anafae, Partnerorganisation von HEKS, arbeitet derzeit zusammen mit anderen nationalen Organisationen und Netzwerken daran, das Recht auf Saatgut der Bäuerinnen und Bauern besser zu schützen. Das sogenannte «Monsanto-Gesetz» (Ley para la protección de obtenciones de vegetales) gefährdet heute tausende von Familien, die seit jeher ihr eigenes Saatgut züchten und verbessern. Deshalb haben Anafae und ihre Partner eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. HEKS unterstützte ihren Partner dabei mit juristischer Beratung und mit finanziellen Mitteln.
Nebst juristischer Hilfe unterstützt Anafae Bauernfamilien dabei, ihr Saatgut aus lokalen und angepassten Sorten zu gewinnen und weiterzuverwenden. Damit wird das traditionelle Wissen gestärkt und die Unabhängigkeit der Bauern und Bäuerinnen bewahrt. Mit Saatgutbanken und an Saatgutmessen können sie das Saatgut und ihre Erfahrungen im Anbau austauschen. Die so entwickelten Sorten sind den lokalen Gegebenheiten angepasst und benötigen weder Pestizide noch Kunstdünger. Dies schützt die Böden, das Grundwasser sowie die Artenvielfalt und das Klima auf lange Sicht.

Ziele und Aktivitäten:

Engagement im Süden

  • Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern im Kampf um ihre Rechte
  • Informationskampagnen zu Rechten betreffend Saatgut, Agrarökologie und Ernährungssouveränität
  • Die Verfassungsbeschwerde gegen das «Monsanto-Gesetz» wird weiterverfolgt
  • Zusammen mit den Gemeindeverwaltungen wird ein System entwickelt, das das lokale Saatgut der Bauernfamilien registriert und deren Rechte daran schützt
  • Vernetzung und Austausch mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Honduras und Lateinamerika, welche zum Saatgut arbeiten

Engagement im Norden

  • Lobbyarbeit in der Schweiz und in der EU zur Saatgutthematik. Engagement gegen die internationale Normierung von Saatgutqualität und Eigentumsrechten zu Lasten traditioneller Sorten und der Biodiversität.
  • Politischen Arbeit, um die Schweizer Regierung zur Umsetzung der Rechte der Bäuerinnen und Bauern im In- und Ausland anzuhalten.
  • Sensibilisierung der Schweizer Öffentlichkeit für die Wichtigkeit der Saatgutthematik

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Project Details
Projektverantwortung
Tina Goethe
Projektnummer
490.911

Project duration

2009
2023
Gesamtbudget
CHF 50 000
Partnerorganisationen
Anafae
Finanzierungspartner

Südaktivitäten sind von der DEZA mitfinanziert.

Kontakt

+41 31 380 65 62
projektdienst@heks.ch

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