Das westafrikanische Land Senegal ist seit seiner Unabhängigkeit 1960 politisch eines der stabilsten Länder der Region. Regelmässig finden Neuwahlen von Regierung und Parlament statt, die Beteiligung der Bevölkerung im Mehrparteiensystem ist hoch. 55 Prozent der Bevölkerung wohnen auf dem Land, das Durchschnittsalter liegt bei knapp 23 Jahren. Jugendliche unter 20 Jahren machen rund 60 Prozent der Bevölkerung aus.
Der vorwiegend jungen Bevölkerung fehlen allerdings zunehmend die Perspektiven auf ein Leben mit einem ausreichenden Einkommen für sich und ihre Familien – vor allem auf dem Land. Zu kleine Landparzellen, unfruchtbare und erodierende Böden, ausbleibender Regen, aber auch ungenügende Produktionsmittel und fehlendes Kapital sind einige der Gründe, warum die Bauern- und Viehzüchterfamilien mit ihren Erträgen oft nicht mehr über die Runden kommen.
Seit einigen Jahren sind zudem Bodenspekulation und das sogenannte Landgrabbing durch Investoren ein Problem. Bauernfamilien ohne offizielle Landtitel laufen Gefahr, ihr Land zu verlieren. Auch der Lebensraum von Viehzüchterfamilien und ihren Tierherden ist bedroht. In der Hoffnung auf ein besseres Leben migrieren viele Jugendliche in die Städte oder ins Ausland.