Die Zertifizierung von biologischen Produkten in Senegal durch ausländische Firmen ist für Kleinbauernfamilien oft unerschwinglich. Auch NGOs führen Zertifizierungen unter verschiedenen Labels durch, welche aber nicht offiziell anerkannt sind. HEKS unterstützt deshalb die Etablierung eines einheitlichen Bio-Labels, welches auf der Grundlage internationaler Zertifizierungskriterien vergeben wird. Dies umfasst auch die Ausbildung von KontrolleurInnen, welche die Einhaltung der Kriterien überwachen.
Begünstigte:
Zu den direkt Begünstigten zählen in der dreijährigen Startphase des Projekts rund 500 Mitglieder von zehn Bauernorganisationen aus der Region Thiès (Niayes). Langfristig profitieren von der Einführung des Zertifizierungssystems aber auch die insgesamt 22’000 Mitglieder der «Fédération Nationale pour l’Agriculture Biologique» (FENAB).
Ziele:
Ziel des Projekts sind die Einführung des Labels «Bio Senegal» auf der Grundlage eines von der «International Foundation for Organic Agriculture» (IFOAM) anerkannten Pflichtenhefts für biologische Landwirtschaft und der Aufbau eines alternativen Zertifizierungssystems für KleinproduzentInnen. Dies erlaubt ihnen, ihre Produkte unter einem einzigen Bio-Label zu vermarkten, und die KonsumentInnen haben Gewissheit, dass alle Produkte mit diesem Label denselben Qualitätsstandard haben.
Aktivitäten:
Das Zertifizierungssystem wird in einem ersten Schritt in der Küstenregion von Niayes eingeführt und mit 500 ProduzentInnen für Früchte und Gemüse getestet. In den darauffolgenden Phasen soll das System auch auf andere Regionen und Produkte ausgedehnt werden. Dabei handelt es sich um einen langfristigen Prozess von mindestens neun Jahren. Insgesamt 100 im Projekt geschulte KontrolleurInnen begleiten und überwachen die Bio-ProduzentInnen: Sie überprüfen, ob die ProduzentInnen ihr Obst und Gemüse gemäss dem Bio-Pflichtenheft anbauen. Die Schulung der KontrolleurInnen, die gleichzeitig auch selbst Bio-ProduzentInnen sind, umfasst die Kriterien des Bio-Pflichtenhefts sowie die Handhabung des Zertifizierungssystems. Ein aus VertreterInnen von «FENAB», ProduzentInnen, KonsumentInnen und KäuferInnen zusammengesetztes Komitee prüft regelmässig die Berichte der KontrolleurInnen und entscheidet, was in Fällen der Nichtbefolgung des Pflichtenhefts geschieht.