In den letzten Jahren eskalierten im Gebiet Rutshuru im östlichen Kongo mehrere latent bestehende Konflikte zwischen verschiedenen Ethnien. Häufig kam es dabei zu sexueller Gewalt. Diese wird aber nicht nur als Kriegswaffe im Bürgerkrieg eingesetzt, immer häufiger sind auch Zivilisten die Täter. Meistens stammen sie aus dem nächsten Umfeld der Opfer. Das Projekt setzt sich für die Opfer von sexueller und genderbasierter Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo ein und versucht, einen Beitrag zur Prävention zu leisten.
Begünstigte:
Das Projekt unterstützt direkt insgesamt 2130 Begünstigte. Rund 1800 Personen beteiligen sich an Debatten, partizipativen Theateraufführungen und Radiosendungen. 180 Personen, die sexuelle Gewalt überlebt haben, werden ganzheitlich betreut. Indirekt profitiert die gesamte Bevölkerung im Projektgebiet, also rund 30'000 Personen.
Ziele:
Das vorliegende Projekt in Nord-Kivu will einen Beitrag zur Prävention von genderbasierter und sexueller Gewalt leisten und erreichen, dass die Opfer durch juristische Beratung und Begleitung besser geschützt und entschädigt werden. Zu diesem Zweck strebt das Projekt auch Advocacy-Meetings auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene an. Die Opfer sexueller Gewalt werden zudem ganzheitlich betreut: Sie erhalten Erste Hilfe in medizinischen Einrichtungen, psychosoziale Betreuung zur Enttraumatisierung sowie sozioökonomische Unterstützung.
Aktivitäten:
Zu den Hauptaktivitäten des Projekts gehört die Sensibilisierung der Gesellschaft zu diesem Thema. Politische und religiöse Anführer werden zu Themen des allgemeinen Rechts, sexueller Gewalt und Betreuung von Opfern aufgeklärt. Auch die Polizei, deren Angehörige oft selbst sexuelle Gewalt ausüben, sollen durch Informations- und Präventionskampagnen sensibilisiert werden. Durch Schulungen wird teilnehmenden Männern wie auch Paaren ein positives Männerbild vermittelt. Wichtig ist zudem die ganzheitliche Betreuung von Opfern sexueller Gewalt. Dazu zählen eine Grundversorgung im Spital, kostenlose Rechtsvertretung und psychosoziale Beratung.