«Durch den Rohstoffabbau in einer nahegelegenen Mine wird das Trinkwasser vergiftet. Das hat dazu geführt, dass zahlreiches Vieh in den Dörfern von Sekhukhune gestorben ist», erklärt Mmathapelo Thobajane die schwierige Situation. Sekhukhune ist kein Einzelfall. Der Abbau von Rohstoffen in afrikanischen Ländern bringt internationalen Rohstoffkonzernen viel Geld ein. Dabei bleiben die Rechte und Interessen der lokalen Bevölkerung und der Umwelt aber häufig auf der Strecke.
Projekt:
HEKS und die südafrikanische Nichtregierungsorganisation Bench Marks Foundation beobachten die Aktivitäten grosser Konzerne in Südafrika, dokumentieren soziale oder ökologische Missstände und fordern Konzerne auf, Verbesserungsmassnahmen für die lokale Bevölkerung einzuführen. Dazu werden junge arbeitslose Menschen, die in den Siedlungen am Rande der Minen leben, zu Monitoring-Aktivistinnen und -Aktivisten ausgebildet. Sie tragen Fakten zusammen und dokumentieren diese mit Berichten, Bildern und Videos, die sie im Internet auf einem Blog veröffentlichen. «Die Minengesellschaften haben kein Problem, die Experten beizuziehen, die sie brauchen. Die Gemeinde aber kann sich keine Experten leisten. Deshalb wollen wir sie ausbilden, damit sie eine eigene Stimme haben», begründet Eric Mokuoa von der Bench Marks Foundation das einfache aber wirkungsvolle Konzept.
Mit diesem «Monitoring Action Project» wird das Selbstvertrauen der jungen Menschen gestärkt. Gleichzeitig lässt sich mit den präzisen Beobachtungen belegen, wenn Versprechen der Bergbaukonzerne oder der Politik nicht eingehalten werden. Deshalb lautet das Motto auch «Tunatazama», was auf Kisuaheli so viel wie «Wir schauen hin» bedeutet.
Ziele und Aktivitäten:
Engagement im Süden
- Die lokalen Gemeinschaften werden darin unterstützt, sich eigenständig für ihre Rechte einzusetzen und diese gegenüber den lokalen Behörden und den Konzernen durchzusetzen (aktuell mehr als 40 Siedlungen in den Regionen Vaale, Velkom Kwa Thema, Rustenburg, Limpopo und Mpumalanaga mit einer Bevölkerung von insgesamt 1.7 Millionen).
- Über das Nachwuchsprogramm werden jedes Jahr ungefähr 100 «Community Monitors» ausgebildet.
- Die ausgebildeten Aktivistinnen und Aktivisten evaluieren das Verhalten der Bergbauunternehmen und veröffentlichen ihre Evaluationen im Internet, im Radio und in monatlichen Newslettern. So stellen sie sicher, dass diese ihre Unternehmensverantwortung wahrnehmen, konkrete Verbesserungen für Mensch und Umwelt vornehmen oder Entschädigungen im Falle von Schäden zahlen.
Engagement im Norden
- HEKS dokumentiert in Zusammenarbeit mit Bench Marks Foundation Missstände in Bergbauregionen. Die Ergebnisse werden einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht.
- In der Schweiz setzt sich HEKS dafür ein, dass Schweizer Konzerne ihre Verantwortung für Mensch und Umwelt auch im Ausland wahrnehmen müssen.