Wir alle wissen es: Wollen wir die rasant fortschreitende Klimaerwärmung auf maximal zwei Grad Celsius beschränken, müssen wir handeln. Und zwar nicht erst morgen, sondern jetzt. Sofort. Doch trotz der beunruhigenden Nachrichten, die uns die Dringlichkeit unseres Handelns täglich ins Bewusstsein rufen, fällt es den meisten schwer, dem Wissen konkrete Taten folgen zu lassen. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich – sie haben mit Lebensumständen zu tun, mit Werten, mit Gewohnheiten und Ängsten vor grundlegenden Veränderungen oder sogar mit Identitätsverlust.
Ins Handeln kommen: Die KlimaGespräche wurden in England von einer Psychotherapeutin und einem Ingenieur entwickelt. An insgesamt sechs Abenden werden dabei die persönlichen Gewohnheiten in Bezug auf Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum und deren Folgen fürs Klima analysiert und konkrete Lösungen erarbeitet. Die KlimaGespräche werden inzwischen in vielen Ländern in Europa und in Nordamerika durchgeführt. Brot für alle und Fastenopfer haben die Gespräche in die Deutschschweiz gebracht.
Ziel der Gespräche ist es, einen konkreten Beitrag zu einem Bewusstseinswandel in der Schweiz und zur Erreichung des «Netto-O»-Ziels in der Schweiz zu leisten. Denn die grosse Klimakrise ist noch abwendbar, wenn wir alle entschieden unseren Beitrag leisten und uns für einen gesellschaftlichen sowie politischen Wandel einsetzen. «Für mich waren die Gespräche Augenöffner», formuliert es eine andere Teilnehmerin.
Projekt:
Wer schon mal versucht hat, eine unliebsame Gewohnheit aufzugeben, der weiss genau, wie beschwerlich dieser Weg sein kann. Einfacher geht es, wenn man dabei mit Gleichgesinnten im Austausch steht und sich gegenseitig unterstützt. Auf diese Gegenseitige Unterstützung bauen die KlimaGespräche. Sie bieten einen Raum für Selbstreflexion und Austausch zum persönlichen CO2-Ausstoss.
Um die KlimaGespräche an möglichst viele Orten in der Schweiz zu verbreiten, wird ein Schneeballeffekt genutzt. Wer an den Gesprächen teilgenommen hat, kann bei HEKS eine zweitätige Moderationsausbildung absolvieren und ist danach befähigt, selbst KlimaGespräche durchzuführen. Bisher Ende 2020 wurden rund 50 Moderatorinnen und Moderatoren ausgebildet. Zudem werden für die Moderierenden regelmässige Weiterbildungsveranstaltungen organisiert und ein Online-Forum entwickelt, auf dem sie sich über inhaltliche und didaktische Fragen, die in den Gesprächen aufkommen, austauschen können.
Ziele und Aktivitäten:
Angesichts der Klimaerwärmung scheinen viele Menschen wie gelähmt. In KlimaGesprächen lassen sich Ängste und der Widerstand gegen erforderliche Veränderungen überwinden. Sie bieten einen Raum für Austausch von Erfahrungen, Gefühlen und Informationen, damit wir unsere Gewohnheiten ändern und uns im Alltag klimabewusster verhalten können.
- Menschen helfen, das eigene Leben auf Klimakurs zu bringen.
- Menschen zu befähigen, auch ihr persönliches Umfeld (Familie, Beruf, Freizeit) positiv beeinflussen zu können.
- Anbieten von Moderationsausbildungen
- Aufbau eines Netzwerkes von Moderator/innen in der ganzen Deutschschweiz, die KlimaGespräche durchführen