Mali

Frauen sichern ihre lokalen Gemüse- und Getreidesorten

Die malischen Bäuerinnen sind seit Generationen für den Erhalt und die Züchtung des Saatguts zuständig. Dazu tauschen sie das Saatgut mit demjenigen von anderen Gemeinschaften in der Region, um es gesund zu behalten. Mit diesem erfolgreichen System bleiben die Bauernfamilien unabhängig vom Staat oder internationalen Unternehmen und bestimmen, was sie anbauen und essen. Heute ist in Mali über 90 Prozent des verwendeten Saatguts bäuerliches Saatgut. Damit ist es eine wichtige Grundlage für eine sichere Ernährung. Doch dieses erfolgreiche System wird durch neue Gesetze und Regulationen gefährdet, die die Verwendung von solchem Saatgut verbieten.

Projekt:

Cofersa setzt sich mit der Unterstützung von HEKS dafür ein, dass die Frauen auch in Zukunft ihr eigenes Saatgut entwickeln, verwenden und weiterverbreiten können. Es werden Weiterbildungen organisiert, in denen die Frauen für die Bedeutung ihrer Arbeit sensibilisiert und dazu ermutigt werden, sich für ihre Rechte einzusetzen. Mit gegenseitiger Unterstützung erweitern die Frauen ihr Wissen und fördern ihre Selbständigkeit. Mit Erfolg: «Vorher durften wir vor den Männern nicht das Wort ergreifen. Jetzt wagen immer mehr Frauen, sich zu äussern und vor dem Dorfrat oder an Vorträgen für ihre Sache einzustehen. Auch in ihrer Familie erfahren sie Solidarität und Anerkennung für ihr Engagement bei Cofersa», freut sich Traoré.
Neben den Weiterbildungen, der Informations- und Sensibilisierungsarbeit arbeiten die Frauen auch in der Vermarktung zusammen und verkaufen ihre Produkte gemeinsam am regionalen Markt. Um ihre Anliegen einzubringen, arbeitet Cofersa international mit anderen Organisationen zusammen und setzt sich für Gesetze ein, die die Bauernfamilien stärken.

Ziele und Aktivitäten:

Engagement im Süden

  • Das Projekt richtet sich an die rund. 4000 Mitglieder von Cofersa und an die breite Öffentlichkeit:
  • Information und Sensibilisierung der ländlichen Gemeinschaften für die Bedeutung des bäuerlichen Saatguts.
  • Medienarbeit über Radio und Fernsehen, um das bäuerliche Saatgut bekannt zu machen. Produktion von Informations- und Lehrmaterial, Audio-Aufnahmen, die in 6 lokalen Radiosendern ausgestrahlt werden.
  • Informieren von staatlichen Institutionen zum Thema Saatgut sowie Vernetzung mit anderen Organisationen, die ebenfalls zu Saatgut arbeiten: Virtuelle Teilnahmen an regionalen und internationalen Sitzungen sowie die Vorbereitung, Teilnahme und Nachbereitung der Karawane der Westafrikanischen Convergence.
  • Cofersa begleitet 6 Kooperativen aktiv in der Saatgutproduktion (mehrere Besuche und Schulungen in den Kooperativen).
  • Durchführung einer Schulung pro Jahr mit 30 Teilnehmenden aus verschiedenen Kooperativen: Die Frauen werden in der Produktion, Auswahl und Konservierung des Saatguts für Gemüseanbau geschult und geben ihr Wissen in ihren Dörfern weiter.

Engagement im Norden

  • Einsatz, dass die Schweiz das Recht auf Saatgut erkennt (zum Beispiel in der Uno-Deklaration für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern)
  • Recherche, Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema
  • Internationale Vernetzung der Partner von HEKS, welche zum Thema Saatgut arbeiten

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Project Details
Projektverantwortung
Ester Wolf
Projektnummer
490.912

Project duration

2019
2023
Gesamtbudget
CHF 30 000
Partnerorganisationen
Cofersa
Finanzierungspartner

Südaktivitäten sind von der DEZA mitfinanziert.

Kontakt

+41 31 380 65 62
projektdienst@heks.ch

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