Im Jahr 2019 haben die Vereinten Nationen mit dem Bericht
«Global Sustainable Development Report» eine erste Bilanz gezogen. Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass die multiplen Krisen unserer Zeit wie der Klimawandel oder die Zunahme von bewaffneten Konflikten drohen, die in den letzten zwei Jahrzehnten erzielten Fortschritte wieder rückgängig zu machen. Zwar ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die keine Schule besuchen, in den letzten Jahren gesunken, viele übertragbare Krankheiten sind rückläufig, der Zugang zu Trinkwasser hat sich verbessert und Frauen sind in Führungspositionen stärker vertreten. Gleichzeitig leiden jedoch immer mehr Menschen an Ernährungsunsicherheit, die Zerstörung unserer Umwelt setzt sich bestürzend rasch fort und in allen Weltregionen herrscht enorme Ungleichheit.
Dass sich auch die COVID-19 Pandemie und ihre wirtschaftlichen und sozialen Folgen stark negativ auf die meisten der 17 SDGs auswirken wird, zeichnet sich bereits heute ab. In den Ländern des globalen Südens sind verletzliche Personengruppen wie ältere Menschen, Kinder, Menschen mit Behinderungen, Angehörige von Minderheiten, Migrantinnen und Migranten und Flüchtlinge deutlich stärker betroffen als der Rest der Gesellschaft. Und auch Länder mit hohem Einkommen verzeichnen bei marginalisierten Gruppen die höchsten Sterblichkeitsraten.