Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030: Die Schweiz muss globale Verantwortung tragen
Mit seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) 2030 zeigt der Bundesrat auf, wie er die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) in den nächsten zehn Jahren umsetzen will. HEKS hat sich an der Vernehmlassung zur SNE beteiligt und muss feststellen: Der Entwurf der Strategie bleibt weit hinter den Ambitionen der Agenda 2030 zurück.

Konkrete, verbindliche und messbare Schweizer Ziele setzen
HEKS kritisiert in seiner gestern eingereichten Vernehmlassungsantwort insbesondere, dass der Entwurf der SNE weder konkrete, verbindliche und messbare Ziele formuliert, noch zusätzliche finanzielle Ressourcen zur Umsetzung der SDGs in und durch die Schweiz bis 2030 vorsieht. Die SNE darf nicht nur ein Katalog an bereits verabschiedeten Massnahmen bleiben, sondern muss ein in die Zukunft weisendes Dokument sein, das auch auf die zu ihrer Umsetzung notwendigen finanziellen Ressourcen eingeht.
Globale Verantwortung wahrnehmen, negative Ausstrahlungseffekte vermeiden
Auch sollte in der SNE aus Sicht des HEKS die globale Verantwortung der Schweiz stärker berücksichtigt werden. Gemäss einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung steht die Schweiz bezüglich negativer globaler Ausstrahlungseffekte weit oben auf der Rangliste. Das heisst, unser Land behindert andere Länder dabei, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Mit dem Import von Gütern und Dienstleistungen verursacht die Schweiz etwa erhebliche Luftverschmutzungen und Biodiversitätsverluste in den Herkunftsländern. Auch der Schweizer Finanzplatz oder die Schweizer Waffenexporte untergraben die Erreichung der SDGs in anderen Ländern.
Da HEKS für und mit Menschen im globalen Süden arbeitet, die diese negativen Ausstrahlungseffekte täglich zu spüren bekommen, fordern wir den Bundesrat dringend dazu auf, die negativen Effekte der Schweiz im Ausland zu berücksichtigen und sämtliche Ziele und Massnahmen der SNE so zu definieren, dass sie zur nachhaltigen Entwicklung nicht nur in der Schweiz, sondern auch global beitragen.