Nach Heuschreckenplage droht Hungersnot in Ostafrika
Ostafrika wird derzeit von der schwersten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten heimgesucht. Laut UNO sind die Lebensgrundlagen von 20 Millionen Menschen akut bedroht. In Kenia, Somalia und auch in Äthiopien, wo HEKS seit vielen Jahren tätig ist, zerstören die quadratkilometergrossen Insektenschwärme ganze Ernten. Wird nicht sofort interveniert, droht eine Hungersnot. HEKS unterstützt deshalb in der Region Borana die am stärksten betroffenen KleinbäuerInnen und ViehzüchterInnen mit Soforthilfe-Massnahmen im Umfang von CHF 100'000.
Die aktuelle Situation
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erreichten die ersten Wüstenheuschrecken-Schwärme im Juni 2019 Äthiopien – vor allem die Regionen Afar, Amhara, Oromia und Somali. Manche Schwärme der Wüstenheuschrecken bestehen aus bis zu 50 Millionen Insekten. Gemäss FAO hat die ungewöhnlich lange Regenzeit die Heuschreckenplage begünstigt.
In die Region Borana, in der HEKS seit vielen Jahren tätig ist, gelangten erstmals Anfang Januar 2020 grosse Schwärme aus der benachbarten Region Somali und aus Kenja. Bis Ende Februar haben sie eine Fläche von über 45'000 Quadratkilometern befallen, die Ernteflächen und das Weideland abgefressen und Eier gelegt.
«Ganna», die wichtigste Regenzeit in Borana, steht nun bevor – es ist die Zeit der Aussaat. Doch die Regenzeit wird wiederum die Heuschreckenplage begünstigen und die neu bepflanzten Agrarflächen sind in Gefahr, weil die nächste Generation Heuschrecken bereits kurz vor dem Schlüpfen steht. Am schwersten betroffen sind die KleinbäuerInnen sowie die ViehzüchterInnen, die von den Ernten und dem Weideland abhängig sind. Die ohnehin schon prekäre Ernährungssituation in der Region wird durch die Heuschreckenplage noch verstärkt.