HEKS in Ungarn
Andreas Schwaiger
Ungarn

Die Reformierte Kirche im Einsatz für Benachteiligte

Landesprogramm Ungarn

Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit pflegt HEKS seit Jahrzehnten den Kontakt zur Reformierten Kirche in Ungarn (RKU). Mit einem Bevölkerungsanteil von 16 Prozent und 1200 Kirchgemeinden ist sie die zweitgrösste Religionsgemeinschaft des Landes und eine wichtige soziale Institution. Das Landesprogramm von HEKS mit der RKU setzt sich für die Integration der Roma-Bevölkerung und die Sensibilisierung der Kirchen für die Situation von Flüchtlingen ein. Die Roma-Bevölkerung hat im landesweiten Vergleich ein deutlich tieferes Bildungsniveau, schlechtere Jobchancen und leidet vermehrt unter Armut und Vorurteilen. Das Bauen von Brücken ist auch im Umgang mit Flüchtlingen wichtig, denn die meisten UngarInnen haben nur wenig Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund.

Übersicht

Mit einem Bevölkerungsanteil von 16 Prozent und rund 1200 Kirchgemeinden ist die Reformierte Kirche in Ungarn (RKU) die zweitgrösste Religionsgemeinschaft des Landes und eine wichtige soziale Institution. Sie setzt sich für die Stärkung der Roma-Bevölkerung und für die Integration von Flüchtlingen ein und nimmt so ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit pflegt HEKS seit Jahrzehnten Kontakt zur RKU und unterstützt sie in ihrem Einsatz für die Roma-Bevölkerung und für Flüchtlinge. Im landesweiten Vergleich hat die Roma-Bevölkerung ein deutlich tieferes Bildungsniveau, hohe Armutsraten, schlechte Jobchancen und eine um 15 Jahre niedrigere Lebenserwartung. Zudem ist das Zusammenleben mit der Mehrheitsbevölkerung an manchen Orten sehr spannungsbeladen. Wie kaum eine andere Organisation haben die Kirchgemeinden der RKU das Potenzial, Brücken zwischen den Bevölkerungsgruppen zu schlagen und Spannungen abzubauen. HEKS unterstützt die reformierten Kirchgemeinden beim Aufbau von Projekten für Roma-Kinder und Roma-Jugendliche in den Bereichen Bildung und Lebensführung. Das Bauen von Brücken ist auch im Umgang mit Flüchtlingen und MigrantInnen wichtig. Denn die meisten UngarInnen haben nur wenig Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Wahrnehmung ist vom aufge heizten öffentlichen Diskurs geprägt. Vor diesem Hintergrund will HEKS die RKU dabei unterstützen, Kirchgemeinden für die Situation von Flüchtlingen zu sensibilisieren, Begegnungen zu ermöglichen und die Integration von Flüchtlingen zu fördern.

Ziele, Schwerpunkte und Aktivitäten

  • Schulischer Förderunterricht soll die Bildungsmöglichkeiten von Roma-Kindern und Roma-Jugendlichen verbessern sowie die schulische Integration von Flüchtlingskindern erleichtern.
  • Kurse in Lebensführung sollen Roma-Kindern und Roma-Jugendlichen Grundlagen vermitteln, um verschiedene Herausforderungen des Alltags zu bewältigen und Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln.
  • Reformierte Schulen, die in Ungarn oft als Elite-Schulen gelten, werden dabei unterstützt, junge Roma zu integrieren.
  • Kirchgemeinden der Reformierten Kirche in Ungarn (RKU) werden für die Situation von Flüchtlingen sensibilisiert.
  • Mit spezifischen Angeboten für die Roma-Bevölkerung und für Flüchtlinge, persönlichen Begegnungen und gemeinsamen Veranstaltungen schlagen die reformierten Kirchgemeinden Brücken zwischen den Bevölkerungsgruppen. In beiden Bereichen werden Freiwillige für ihr Engagement in lokalen Projekten zur Integration der Roma-Bevölkerung und Flüchtlingen ausgebildet.
HEKS in Ungarn
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