Ibu Deli wohnt auf der kleinen, idyllischen indonesischen Insel Pari. Zwei Stunden nur dauert die Überfahrt von der lärmigen Metropole Jakarta. Obwohl gerade einmal 50 Kilometer zwischen Pari und dem indonesischen Regierungssitz in Jakarta liegen, könnten ihre Ansichten nicht weiter voneinander entfernt sein. Während Ibu Deli und die anderen Inselbewohnerinnen und -bewohner tagtäglich die Auswirkungen des Klimawandels spüren, unterstützt die Regierung weiterhin den Kohleabbau und die Rodung des Regenwaldes. Die Menschen auf Pari nehmen ihr Schicksal aber nicht ohne Gegenwehr hin. Sie schützen die Küste, indem sie Mangroven und Bäume pflanzen, um Wellen zu brechen und Fluten zurückzuhalten.
Projekt:
Das indonesische Umwelt-Netzwerk Walhi ist das grösste und älteste Umwelt- und Menschrechtsnetzwerk des Landes. Es engagiert sich auf allen Ebenen dafür, dass die Umwelt und insbesondere die Tropenwälder des Landes intakt bleiben. Denn sie sind nicht nur die Lebensgrundlage der Bevölkerung, sondern auch zentral für den Klimaschutz. Walhi kämpft seit Jahren gegen diese Zerstörung an. Mit Kampagnen, juristischen Klagen, an Konferenzen und mit mutigen Aktionen vor Ort leistet Walhi wertvolle und unermüdliche Arbeit, um die Natur Indonesiens und damit auch die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen. Denn intakte Wälder, die viel Kohlenstoff speichern können und über eine grosse Biodiversität verfügen, sind entscheidend für uns alle.
Dass der Kampf nicht sinnlos oder aussichtslos ist, zeigt sich immer wieder. Zuletzt im vergangenen Herbst, als das Oberste Gericht des Landes einer Klage von Walhi bezüglich verheerender Waldbrände stattgegeben hat. Schuldig gesprochen wurde die Regierung Indonesiens, einschliesslich des Präsidenten und des Landwirtschaftsministers: Ihnen wurde vorgeworfen nicht genug gegen die Waldbrände unternommen zu haben. Solche Urteile sind ein Schritt in die richtige Richtung, denn allzu oft wird in Klimafragen die Verantwortung von allen Seiten abgelehnt. Angespornt durch solche Erfolge führen Walhi und HEKS gemeinsam den Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel entschieden weiter.
Ziele und Aktivitäten:
Engagement im Süden
Der Schwerpunkt des Programms für Klimagerechtigkeit liegt auf dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel und der Katastrophenvorsorge. Lokale Gemeinschaften, die vom Klimawandel und von der Zerstörung der Natur betroffen sind, sollen gestärkt und Lösungen für mehr Klimaschutz aufgezeigt werden. Dazu engagieren sich HEKS und Walhi gemeinsam in grossen Allianzen mit politischem Gewicht.
- Neue Modelle zur Anpassung an den Klimawandel werden gefördert
- Lokale Gemeinschaften werden darin unterstützt, klimafreundliche Ernährungssysteme aufzubauen.
- Massnahmen für den Katastrophenschutz werden ausgeweitet.
- Durch Kampagnen und Advocacy-Arbeit soll die Regierung dazu bewegt werden in erneuerbare Energien zu investieren anstatt in fossile Brennstoffe.
Engagement im Norden
- HEKS informiert die Schweizer Bevölkerung über die Folgen des Klimawandels für die Menschen im Süden, und zeigt, dass eine ökologische Landwirtschaft am besten zur Lösung des Klimawandels beiträgt.
- HEKS engagiert sich in der Schweizer Politik, um Parlament und Bundesrat zu klimafreundlichem Handeln zu bewegen und Verantwortung für die mitverursachten Folgen des Klimawandels zu übernehmen