Safia ist eine Teppichknüpferin aus Kamalia, einem Dorf in der Nähe der Millionenstadt Lahore in Pakistan. «Ich knüpfe schon seit Jahrzehnten Teppiche. Ich liebe sowohl die Arbeit als auch die wunderschönen Muster und Farben meiner Teppiche. Aber bis jetzt war mein Lohn leider sehr tief.» Diese Erfahrung machen Knüpferinnen und Knüpfer weltweit. Ihre Teppiche sind gefragt, als Zierde in der eigenen Wohnung oder im Büro. Auch in der Schweiz werden zahlreiche Teppiche gekauft. Doch die Menschen hinter den Teppichen erhalten nur sehr wenig für ihre Arbeit. HEKS engagiert sich gemeinsam mit Label STEP für die Knüpferinnen und Knüpfer wie zum Beispiel Safia.
Projekt:
In ihrer langjährigen Arbeit setzt sich das Label STEP, in dessen Vorstand HEKS vertreten ist, für die Verbesserung der Arbeits- und Lebens-bedingungen der Menschen in Produktionsländern von handgefertigten Teppichen ein. Label STEP ist in Ländern wie Nepal, Indien, Pakistan, Afghanistan oder Iran vertreten. Falls ein Teppich das Label STEP trägt, müssen bei der Herstellung zehn Standards eingehalten werden. Dazu gehören unter anderen die Förderung eines Existenzlohnes, die Bekämpfung missbräuchlicher Kinderarbeit oder die Verbreitung ökologischer Herstellungsverfahren. In Ländern wie der Schweiz oder Deutschland fördert Label STEP die Nachfrage nach fairen Teppichen und vermittelt den kulturellen Wert handgefertigter Teppiche.
Unterstützung und Förderung von Frauen
Ziele und Aktivitäten:
Engagement im Süden
Der Verein Label STEP engagiert sich seit 1995 für faire Bedingungen in der Produktion und im Handel von handgefertigten Teppichen. Das Fair Trade-Label können ausschliesslich Teppichhändler erlangen, die sich zu sozialem Engagement gegenüber den Teppicharbeiterinnen und -arbeitern verpflichten:
- für gute Arbeitsbedingungen und faire Einkaufspreise, die gerechte Löhne ermöglichen
- gegen missbräuchliche Kinderarbeit
- für unabhängige Produktions- und Handelskontrollen
- für umweltfreundliche Produktionsmethoden
Engagement im Norden
HEKS sensibilisiert die Öffentlichkeit für die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen unsere Konsumgüter hergestellt werden. Wir üben Druck auf die öffentlichen Beschaffer in der Schweiz aus, damit sie ihre Einkaufspolitik an sozialen und ökologischen Standards orientieren. Wir engagieren uns für Branchen-Initiativen in der Textil-, Teppich- und Elektronikindustrie, um faire Arbeits- und Produktionsbedingungen zu fördern. Fortschrittliche Firmen werden in ihren Bemühungen unterstützt, konkrete Verbesserungen vor Ort zu bewirken.