Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat heute die Programmbeiträge 2021–2022 bekannt gegeben und die wichtige Rolle der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz betont. Obwohl der Bund die Information und Sensibilisierung der Gesellschaft als zentral erachtet, will er diese nicht mehr unterstützen.
«Es ist sehr zu begrüssen, dass die DEZA die wichtige Partnerschaft mit den NGOs bekräftigt und deren Engagement, Expertise und Verankerung in der Bevölkerung wertschätzt», kommentiert Mark Herkenrath, Geschäftsleiter von Alliance Sud. Die NGOs leisten einen massgeblichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der internationalen Zusammenarbeit des Bundes und werden dabei zurecht vom Bund unterstützt. Sie ergänzen die Arbeit der DEZA in thematischer und geographischer Hinsicht.
Lucas Veuve
Während die politische Arbeit mit Programmbeiträgen schon seit jeher verboten ist, ist nach der Konzernverantwortungsinitiative nun aber auch die Verwendung dieser Beiträge für inländische Informations- und Bildungsarbeit untersagt: «Das ist unverständlich, denn neben dem Entwicklungshilfeausschuss der OECD warnen zahlreiche Persönlichkeiten und Gremien seit Jahren, dass das Verständnis für globale Zusammenhänge und weltweite Entwicklungsherausforderungen in der Schweizer Öffentlichkeit immer noch ungenügend sei», so Herkenrath. Dass diese Bildungsarbeit nun sozusagen privatisiert wird, steht im Widerspruch zu den internationalen Empfehlungen und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030).