Indonesien ist seit 1990 zum weltweit grössten Exporteur von Palmöl avanciert. Auf einer Fläche, die fast so gross ist wie Deutschland, reiht sich heute eine Ölpalme an die andere. Den Preis dafür bezahlen die Umwelt und die Menschen, deren Lebensgrundlage weiträumig zerstört wird.
Ob in Lebensmitteln, in der Industrie oder für die Produktion von Agrotreibstoffen: Palmöl ist so vielseitig einsetzbar und die Ölpalme so ertragreich wie keine andere Ölpflanze – und entsprechend gefragt. Doch der Palmölboom der letzten Jahrzehnte hinterlässt tiefgreifende Spuren: So etwa in Indonesien, grösster Palmölproduzenten weltweit. Auf 13,5 Millionen Hektar des Inselstaates wuchsen im Jahr 2016 Ölpalmen. Ein Viertel eines der artenreichsten Regenwaldgebiete der Erde musste bislang dafür weichen. Ein Ende der Rodungen, die das Land zu einem der grössten CO2-Emittenten weltweit gemacht haben, ist nicht in Sicht. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten sind vom Aussterben bedroht, ebenso wie die Lebensgrundlage und die kulturelle Identität von Millionen von Menschen, die bis dahin von und mit den Wäldern lebten.