Angehörige der Roma-Minderheit in der Slowakei haben im landesweiten Vergleich ein deutlich tieferes Bildungsniveau, schlechte Jobchancen und eine um 15 Jahre geringere Lebenserwartung. Hinzu kommt, dass das Zusammenleben zwischen den Roma und der Bevölkerungsmehrheit vielerorts sehr spannungsgeladen und durch gegenseitige Vorurteile belastet ist. HEKS unterstützt fünf Kirchgemeinden der Reformierten Kirche in der Slowakei bei der Umsetzung von Projekten für Roma-Kinder und Jugendliche.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren 6 bis 8 Kirchgemeinden der Reformierten Kirche Slowakei und mindestens 250 Roma-Kinder und -Jugendliche.
Ziele:
Ziel des Projektes ist es, die soziale und schulische Entwicklung von Roma-Kindern und Jugendlichen zu fördern und sie und ihre Familien in Fragen des Alltags und des Zusammenlebens zu unterstützen. Gleichzeitig sollen Kirchgemeindemitglieder für die Anliegen der Roma sensibilisiert, Vorurteile abgebaut und die gegenseitige Wertschätzung gestärkt werden. Dadurch werden die reformierten Kirchgemeinden inklusiver und es entstehen neue Formen des Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
Aktivitäten:
Die Projekte sind auf die lokale Situation abgestimmt und nutzen das Potenzial der jeweiligen Kirchgemeinde. Dazu gehört auch, dass Gemeindemitglieder freiwillig mitarbeiten und gemeinsame Anlässe mit der Roma-Bevölkerung organisiert werden. Eine Koordinatorin in der Slowakei hilft den Kirchgemeinden, die Projekte zu entwickeln, vermittelt spezifische Ausbildungen für Angestellte und Freiwillige und pflegt ein Netzwerk, in dem ein Erfahrungsaustausch zwischen den Kirchgemeinden mit Roma-Projekten stattfinden kann. Während sich die Kirchgemeinden in einer ersten Phase vor allem auf Freizeitaktivitäten, Jugendgruppen und Sommerlager für Kinder und Jugendliche konzentrierten, werden nun in einer zweiten Phase zusätzlich Angebote eingeführt, welche die aus bildungsfernen Familien stammenden Kinder und Jugendlichen darin unterstützen, ihren Bildungsrückstand aufzuholen. In Treffs erhalten sie im Anschluss an den Schulunterricht, Hilfe bei den Hausaufgaben, entdecken spielerisch ihre Fähigkeiten und können verschiedenen Freizeitaktivitäten nachgehen. Einige Kirchgemeinden bieten den Eltern zudem Frühfördergruppen für ihre Kleinkinder an.