Die kleine Carolina ist Maria de Fatima Alves ganzer Stolz. Doch wenn Fatima Alves, von allen Tatinha genannt, an die Zukunft ihre Tochter denkt, macht sie sich Sorgen. Carolina und Tatinha gehören zu einer Blumenpflücker-Gemeinschaft in der Serra do Espinhaço, einem Gebirgszug, der im Osten an die brasilianische Cerrado-Savanne grenzt. Viele BlumenpflückerInnen stammen von ehemaligen Sklaven ab, die vor rund 300 Jahren in die Serra flüchteten und dort eine unabhängige und widerstandsfähige Lebensweise schufen, die auf der gemeinsamen, nachhaltigen Nutzung des Hochlands beruht.
Wechselbeziehung mit der Natur
Neben der Landwirtschaft, die sie in den tiefergelegenen Gebieten der Serra rund um ihre kleinen Gehöfte betreiben, haben sich diese Gemeinschaften auf das Sammeln und den Verkauf besonderer Wildblumen, den «Sempre Viva», spezialisiert. Die Blumen wachsen auf dem flachen, nährstoffarmen Sandboden der felsigen Hochebene und sind wegen ihrer robusten, langlebigen Blüten bei brasilianischen BlumenbinderInnen und KunsthandwerkerInnen sehr gefragt.