Trinkwasser, Hygiene und Unterkünfte für interne Migrant:innen
In EL Amparo (im Bundestaat Apure) leistet HEKS mit Unterstützung der Glückskette Nothilfe für gestrandete venezolanische MigrantInnen an der Grenze zu Kolumbien. El Amparo ist eine informelle, von der Regierung tolerierte Siedlung im Bezirk Páez. Sie wurde im Oktober 2017 am Ufer des Arauca-Flusses an der kolumbianischen Grenze errichtet und befindet sich in einer Hochwasserrisikozone. Dort leben rund 500 interne MigrantInnen unter schwierigsten Umständen. Als sie 2017 in El Amparo ankamen, besetzte jede Familie ein kleines Stück Land entlang des Arauca-Flusses, seinerzeit von den lokalen Behörden geduldet. Noch heute leben sie in selbstgebauten Hütten aus Bananenblättern, Stöcken und Plastikresten unter schwierigsten und sehr prekären Lebensbedingungen.
Dennoch weigern sich die Menschen aus dem Gebiet umgesiedelt zu werden, da ihr Lebensunterhalt auf grenzüberschreitendem Kleinsthandel und Flussfischerei beruht. Mit seinem Projekt unterstützt HEKS in dieser Siedlungsregion mehr als 500 Menschen mit Unterkünften und Hochwasserschutz-Massnahmen. Die Haushalte werden beim Bau von Hochwasser-Schutzwällen direkt miteingebunden. Wenn sie beim Bau mithelfen, erhalten sie einen Lohn, um sich lebenswichtige Güter zu kaufen.
Gerade im Kontext der aktuellen Corona-Pandemie ist der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser besonders dramatisch: Die Menschen sind ernsthaften Risiken ausgesetzt, weil sie direkt aus dem Fluss und/oder aus flachen und offenen Brunnen trinken. Gleichzeitig können sie elementare Präventivmassnahmen wie das Händewaschen nicht in die Praxis umsetzen. Deshalb wird HEKS auch den Bau von Wasserstellen unterstützen, damit den Krisenbetroffenen der Siedlung Zugang zu sauberem Trinkwasser sichergestellt werden kann.