Am Samstag, den 22. Mai 2021, verursachte der unerwartete Ausbruch des Vulkans Nyiragongo die Vertreibung von mindestens 30'000 Menschen und zerstörte einige Dörfer und Siedlungen rund um die Stadt Goma in Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo. Die Lava schnitt auch eine wichtige Strasse ab, zerstörte viele Schulen und Kirchen sowie Gesundheitszentren. In der Stadt Goma waren mehrere hunderttausend Einwohner vom Zugang zu Wasser abgeschnitten, da drei Reservoirs zerstört wurden. Nach dem Ausbruch kam es zu mehreren seismischen Erschütterungen, die in der Bevölkerung Panik auslösten. Strassen wurden zerstört und Häuser stürzten ein. Aus Angst vor einem weiteren Ausbruch ordnete die Regierung die vorsorgliche Evakuierung von 10 der 18 Stadtteile von Goma an.
Am Tag nach dem Ausbruch begaben sich HEKS-Teams in die betroffenen Gebiete, um die humanitäre Situation zu beurteilen, eine Bestandsaufnahme der Schäden vorzunehmen, die vorrangigen Bedürfnisse zu ermitteln und in Abstimmung mit anderen humanitären Organisationen eine Nothilfe vorzubereiten. Die HEKS-Nothilfe für die betroffene Bevölkerung, die von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und aus Eigenmitteln von HEKS finanziert wird, gliedert sich in zwei Teile: Einerseits bereiten sich die Teams der humanitären Delegation darauf vor, den Vertriebenen zu helfen, indem sie Kits mit Seife und Kanister mit Wasser verteilen, insbesondere um den Zugang zu Trinkwasser für die Vertriebenen zu erleichtern. In Goma bereitet sich HEKS andererseits auf die Rückkehr der Menschen vor, die von den Folgen der zerstörerischen Lavaströme direkt betroffen sind. Die Versorgung mit Trinkwasser hat weiterhin oberste Priorität. Darüber hinaus werden Notlatrinen gebaut und Hygieneförderungsmassnahmen durchgeführt, um den Ausbruch der Cholera zu vermeiden.