«Reservas Campesinas» sind Gebiete in Kolumbien, in denen die ländliche Entwicklung gefördert werden soll. Obwohl sie unter einem speziellen Schutzstatus stehen, sind sie permanentem Druck durch Minen-, Erdöl- oder landwirtschaftliche Monokulturprojekte ausgesetzt. Die «Reserva Campesina» in der Region Valle del Rio Cimatarra ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet mit tropischem Klima im Norden Kolumbiens am Rio Magdalena. Die Bewohner sind meist Kleinbauernfamilien und leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. HEKS unterstützt diese - in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation ACVC - bei der Förderung von wirtschaftlichen Aktivitäten und der Suche nach Alternativen zum Coca Anbau, der politischen Arbeit zur Umsetzung des Friedensvertrages sowie dem Schutz des Territoriums und der Umwelt zugunsten der lokalen Bevölkerung.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren direkt rund 1’300 Personen (hauptsächlich Kleinbauernfamilien). Indirekt begünstigt sind gesamte Bevölkerung der Region von rund 29'000 Personen.
Ziele:
Das Projekt leistet einen Beitrag zum Schutz und zur Verteidigung der territorialen Rechte der lokalen Bevölkerung sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung der «Reserva Campesina del Valle del Rio Cimitarra». Spezifische Projektziele sind die Lobbyarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung, den Schutz und die Verteidigung des Territoriums und der Umwelt sowie die Förderung von wirtschaftlichen Initiativen wie beispielsweise die Produktion von Reis als Alternative zum Coca Aufbau.
Aktivitäten:
Um den Frieden in der Region zu sichern, werden «runde Tische» organisiert, bei denen die verschiedenen AkteurInnen in der Region ihre Interessen artikulieren und in einen direkten Dialog miteinander treten können. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Menschenrechte gelegt. So wurde beispielsweise eine Kommission ins Leben gerufen, welche die Ermordung von Führungspersönlichkeiten durch bewaffnete Gruppierungen aufarbeiten soll. Um Kleinbauernfamilien wirtschaftlich zu stärken, wurden fünf Landwirtschaftskomitees gegründet. Aktuell testen diese verschiedene Reissorten und bauen die Verarbeitung und Vermarktung auf. Zusammen mit KoordinatorInnen arbeiten die Gemeinschaften zudem an der Wiederaufforstung gerodeter Flächen. Im Jahr 2020 konnten so 3000 Bäume gepflanzt werden. Auch für das aktuelle Jahr sind wieder Aufforstungsprojekte und der Aufbau von Baumschulen geplant.