Die Landwirtschaft geniesst in Georgien nur wenig Ansehen. Sie wird als Nebenbeschäftigung und nicht als Beruf betrachtet. Dementsprechend wird der Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich nur wenig Beachtung geschenkt. Die Behörden haben zwar Vorkehrungen für den Aufbau von Berufsschulen getroffen, ihre finanziellen Mittel reichen für die Umsetzung aber nicht aus. HEKS fördert deshalb den Aufbau einer landwirtschaftlichen Berufsschule, die eine zweijährige, berufsbegleitende Ausbildung zur Landwirtin oder zum Landwirten sowie Weiterbildungskurse anbietet. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Privatsektor aufgebaut, um den Anforderungen des Marktes zu entsprechen.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren 1300 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, die in der Region Kachetien leben und motiviert sind, eine landwirtschafte Ausbildung zu absolvieren. Mindestens 50 Prozent der InteressentInnen sind Frauen.
Ziele:
Das Hauptziel des Projekts sind verbesserte Lebensbedingungen für die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Kachetien. Das Projekt fördert den Aufbau einer Landwirtschaftsschule in Sartichala, die Wissensvermittlung in den Bereichen Obstbau, Imkerei, Viehzucht und Gemüseanbau sowie die Unterstützung der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen bei einer marktorientierten Produktion.
Aktivitäten:
In einem ersten Schritt werden die Studienpläne nach offiziellen Standards festgelegt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Privatunternehmen wie Supermärkten, Molkereien und landwirtschaftlichen Grossbetrieben. Im Weiteren sucht die Schule nach qualifizierten Lehrkräften und motivierten Studierenden. Die Berufsschule bietet eine zweijährige, theoretische und praktische Ausbildung im Schulungszentrum von Sartichala an. Weiter besuchen die Lernenden Weiterbildungskurse beispielsweise in den Bereichen biologischer Landbau, Betriebsführung und Marketing sowie Katastrophenprävention. Neben dem theoretischen Teil nimmt auch die Praxis einen wichtigen Stellenwert ein. Die Lehrpersonen beraten die Studierenden bei der praktischen Umsetzung des Gelernten auf ihren Höfen und unterstützten sie bei einer marktorientierten Produktion. Die Berufsschule wird zudem so begleitet, dass sie ab 2022 selbständig weiterfunktionieren kann.